Samstag, 9. November 2013

Konzert: Bruno Mars

Ende Februar gab es in meinem kleinen Büro viel Aufregung als im Radio folgende Grenade gezündet wurde: "Morgen beginnt der Vorverkauf für das Konzert von Bruno Mars am 24. Oktober in der Wiener Stadthalle!". Aaaaaaaaaaaaaaah!

Ihr könnt an meinem Musikgeschmack zweifeln so viel ihr wollt - der Typ hats einfach drauf! Schneller als ich Treasure sagen konnte, schnellten meine Finger zum Telefon um meiner Mama zu berichten, dass ich ein supertolles Geburtstagsgeschenk für mich gefunden habe. Passenderweise spielte der Hawaiianer lediglich zwei Wochen nach meinem Schlüpftag und meine Mutti weiß seit gefühlt 10 Jahren ohnehin kaum noch was sie mir denn schenken könnte - tadaaa!

Eine halbe Stunde nach Einlassbeginn stand ich grinsend wie ein Honigkuchenpferd vor der Stadthalle wo sich schon zahlreiche Fans eingefunden hatten. Während dem support act Mayer Hawthrone befanden wir uns schon mittendrin. Nicht allzu weit vorne, da wir nicht gewillt waren uns durch die Menschenmenge zu quetschen. Das Publikum selbst war sehr durchwachsen was die Altersklassen angeht. Es gab haufenweise junge Mädchen, viele Herr- und Frauschaften im mittleren Alter und selbstverständlich Pärchen, denn auffällig, wenn auch nicht verwunderlich war, dass man kaum bzw. keine Männergruppen herumschwirren sah. 

Mayer Hawthrone kannte ich zuvor nicht und ich würde mir vermutlich auch keine CD kaufen. Nein, auch keine Songs downloaden oder sonstiges. Die Musik war zwar nicht schlecht, aber der Sänger hörte sich meines Erachtens manchmal an als hätte ihm jemand in die Kronjuwelen gezwickt. Aua. So recht mitgerissen wurde die Menge jedenfalls nicht. Während des Auftritts wurde auch schnell klar: 160 cm sind definitiv nicht konzerttauglich - zumindest nicht, wenn man sich mitten in der Menge befindet. Deshalb zogen wir uns nach einer Weil etwas zurück wodurch zwar alles etwas kleiner wurde (macht nix, bin ohnehin etwas blindsichtig ;), aber die Bühne dafür fast in ihrer vollen Breite sichtbar war.

Als Lückenfüller wurden kurze Spots gezeigt, die dem englischen Humor alle Ehre machten. Im Grunde eine nette Idee, aber auch diese wurden mit der Zeit kaum noch beachtet, immerhin warteten alle auf den frauenvergötternden Sänger. 

Und: Er kam, sang und siegte.

Die Moonshine Jungle Tour wurde ihrem Namen gerecht mit Moonshine eröffnet. Der Hutliebhaber war leger gekleidet und hat meiner Erinnerung zufolge nur einmal sein Hemd gewechselt - es wurde als weniger auf Style gesetzt als auf gute Stimmung. Dabei unterstütze ihn eine mehrköpfige und sehr sympathische Band, die gleichzeitig einen Pluspunkt und eventuell einen Minuspunkt darstellt. Ich finde es großartig, wenn ein Musiker seiner Band Raum für Solos gibt und sie vorstellt, jedoch hatte man zeitweilig das Gefühl nicht auf einen Solokünstler zu blicken, sondern eine ganze Boygroup anzuhimmeln. Später habe ich erfahren, dass er unter Anderem auch für seine Band berühmt ist - ups.

Die Stimmung in der Halle war großartig und losgelöst, einfach entspannt. Für mich war es nach meinem letzten Konzert - Bon Jovi im Mai - eine ganz andere Erfahrung, da diese doch die Krieau gerockt haben während es bei Bruno Mars eher um etwas Swing und eine andere Art von guter Laune ging. Zu dieser Lockerheit führten alle seine bekannten Hits, von Grenade bis zum neuesten Song Gorilla. Bei Just the way you are kam nicht nur bei mir romantische Stimmung auf während bei Marry me meinen Hoffnungen zum Trotz kein kniender Held auf der Leinwand erschien, der seinen verzückten Freundin vor der versammelten Menge einen Heiratsantrag macht. Man kann eben nicht alles haben..

Dieser Künstler ist ja noch nicht so lang im Business. Dieser Umstand begründet wohl auch warum das ganze Spektakel inklusive zweier Eigeninterpretationen anderer Songs "nur" anderthalb Stunden in Anspruch genommen hat, die fulminant mit einem Solo seinerseits und einer Darbietung seiner musikalischen  Talente - er trommelte ganz konzentriert am Schlagzeug - besiegelt wurden.

Sollte er nächstes Jahr wieder einen Auftritt in Wien bzw. Österreich geben, werde ich vermutlich nicht auf der Stelle nach Karten schreien, aber wenn sich der sympathische Herr noch einige Jahre im Business verweilt und seine bisherige Laufbahn weiterhin alle Ehre macht hört man dann sicherlich wieder einen kleinen vergnügten Schrei von mir.

Bis dahin: stay just the way your are.

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